Das 1685 gegründete und 1802 (Säkularisation) aufgelöste Kapuzinerkloster war um die Gründungsjahre an H. Meiringer verpachtet. Er bot dem jungen Verein ein großes Stück Garten an. Der Klostergarten umfasste damals noch ein Gebiet, das heute von der Bahnhof-, Augustin- und Schützenstraße umfasst wird. Gegen Oktober wurde dann das Turnen unter „den schönen, schattigen Bäumen" reichlich ungemütlich, man musste unter Dach kommen.
Nach dem Elan der ersten Gründungszeit hätte ein Ausfall des Turnbetriebes von Oktober 1880 bis etwa Mai 1881 vermutlich den Verein dasselbe Schicksal erfahren lassen wie der 1868 gestartete Versuch. Der Brauereibesitzer Windl überließ den - für damalige Verhältnisse - geräumigen Saal unentgeltlich den jungen Leuten. Turnvater Schmidt hat dieses Entgegenkommen gewürdigt: „Über das Grab hinaus sei dem Mann noch Anerkennung und Dank gezollt", schreibt er.
Der „Windl-Bräu" war möglicherweise der Retter des jungen Vereins, ganz gewiss war er sein erster, bedeutender Wohltäter.. Als Wohltäter Nr. 2 erwähnt Schmidt 1881 den damaligen Stadtpfarrer Joseph Kederer, ein gebürtiger Schwandorfer, der hierorts anscheinend toleranter den Zeitläufen gegenüberstand als manche seiner jüngeren Amtsbrüder. „Er spendete uns manches Fässchen Bier in der Kaminkehrer Hermannschen Wirtschaft und freute sich, wenn wir unsere Turnlieder schmetterten." 1886 erscheint Kederer nochmals als Sponsor, als die Turner im Pfarrhof den Schäfflertanz aufführten. „Er hatte seine Freude und langte tief in den Säckel."
Im Pfälzer-Hof-Saal wurde nun fleißig während des ganzen Jahres geturnt. Der Wunsch während der Sommermonate im Freien Sport treiben zu können, wurde immer nachdrücklicher laut.
Der Besitzer des Gasthauses zur Rutschn stellte ein 50 m langes und 35 m breites Grundstück den Turnern zur Verfügung. Auf dem ersten Sportplatz Schwandorfs steht heute das frühere Bahnbetriebsamt. Hans Schmidt und Josef Urban hatten den Ausbau besorgt. Das Holz für die Umzäunung, einen Steig- und Schwebebalken und ein Turngerüst lieferte H. Lautenschlager aus Siegenthan. Schon anfangs Juni 1885 wurde ein kleines Vereinssportfest gefeiert.
1891 gelang es Hans Schmidt, nach Schwandort versetzt zu werden. „Unter welchen Verhältnissen der Schmidt Hans seinen Turnverein wieder sehen musste, darüber möchte er lieber nicht berichten." Der 1886 angelegte Turnplatz war längst nicht mehr vorhanden. Schmidt sammelte alles, was noch Interesse an Turnen und Sport besaß, und begann von Neuem
Der Besitzer der „Post" baute einen Saal aus und stellte ihn den Turnern zur Verfügung. Vereinslokal wurde die „Postwirtschaft". Der Postsaal erwies sich allerdings als wenig geeignet, so dass man 1892 erneut das „Hotel" wechselte.
Der Besitzer der Klosterbrauerei Theodor Fischer entschloss sich, das Brauhaus in einen Saal umzubauen, der zum Frühjahr 1893 fertig war. Mit dem Pächter Kutten-lochner wurde ein Vertrag geschlossen.
1898 brachten Hans Schmidt und Josef Urban den Antrag ein, eine Turnhalle zu bauen. An den Stadtrat wurde ein Gesuch gerichtet, einen geeigneten Bauplatz zu überlassen. Auf einem Konto bei der Sparkasse lag zu diesem Zeitpunkt ein Guthaben von 360 Mark.
1899 erhielt man von der Stadt den Bescheid, dass links der Wackersdorfer Straße ein Platz zugewiesen sei. ( Es handelt sich um das Flurstück entlang der Haltebucht gegenüber der Fichtlanlage, wo die sogenannten „Stadthäuser" stehen). Da keine Entwicklungsmöglichkeiten für den weiteren Ausbau von Sportanlagen gegeben waren, lehnten die Turner ab und baten um die Grundfläche des jetzigen Dominikanerinnenklosters (erbaut erst 1915/16). Bürgermeister Eisenhart, der schon seit 1868 der Turnbewegung sehr nahe stand, verhandelte nun mit dem Ökonomierat Josef Hubmann wegen eines Platzes auf dem Hubmannwöhrl. Die Verhandlungen wurden im Frühjahr 1899 erfolgreich abgeschlossen.
Am 1. Januar 1900 wurde die Halle feierlich dem zweckdienlichen Betrieb übergeben. Die Halle mit Einrichtung für Turnen und Wirtschaft kostete 17600 Mark. Die Stadt bezuschusste mit 1500 Mark. Die „Wanderer" spendeten 100 Mark, ebenso die Brauerei Hubmann. Die Deutsche Turnerschaft steuerte 400 Mark bei. Baumeister Urban schenkte dem Verein die fälligen Zinsen bis Dezember 1904. Als der Prinzregent Luitpold 1908 seinen 87. Geburtstag feierte, erließ der Erbauer dem Verein alle Restschulden, immer noch eine ansehnliche Summe. Die Turner zogen den großzügigen Wohltäter in einer Kutsche nach Hause.
Die Insellage hatte viele Vorteile. Verheerend wirkte sich jedoch das Hochwasser vom 5. Februar 1909 aus. Der Fußboden der Halle musste erneuert werden, die Außenanlagen waren arg mitgenommen.
Am 2. Mai 1921 stellte der Ökonomierat Hubmann dem Verein das ganze Hubmannwöhrl zur Verfügung, so dass ein Turn- und Spielplatz hergerichtet werden konnte. Zwar musste der Turnrat in einer geharnischten Anzeige in der Tageszeitung „konstatieren, dass die Arbeitsfreudigkeit unserer jungen Leute bedeutend zu wünschen übrig lässt." Aber dank des großzügigen „Protektorats" von Fabrikbesitzer Christian Eisenhart und der Hilfe des Kunstmühlbesitzers Stettner konnte am Ende doch in einer schönen Gemeinschaftsleistung ein mustergültiger Platz hergestellt werden. Die Stadt Schwandorf leistete übrigens für dieses Projekt einen Zuschuss von 4000 Mark.
1923 hat die Vereinsleitung dann noch „ihren in ganz Bayern gefürchteten Leichtathleten" eine Aschenbahn errichtet.